Parodontose und Parodontalbehandlung
Parodontose
Zahnärzte sprechen zutreffender von Parodontitis, da es sich um eine Entzündung handelt. Sie befällt die Gewebe, die den Zahn verankern, also vor allem das Zahnfleisch und den Kieferknochen.
Ursache von Parodontose
Ursache sind Bakterien auf der Zahnoberfläche, die sich besonders auf harten Belägen ansiedeln. Sie sondern Giftstoffe ab und bewirken, dass sich das Zahnfleisch um den Zahn herum löst und dort eine Zahnfleischtasche entsteht. Darin fühlen sich die krankmachenden Keime noch wohler und sind durch Zähneputzen schwerer zu erreichen. Nach entsprechender Zeit bewirken sie sogar die Rückbildung von Zahnfleisch und darunterliegendem Knochen. Das schleichende Voranschreiten dieser Veränderung führt zu einer Lockerung und später dem Verlust von Zähnen. Rauchen und Diabetes, erbliche Faktoren sowie nicht optimale Mundhygiene erhöhen das Risiko einer Erkrankung.
Unsere Untersuchungen
Wir achten bei den halbjährlichen Vorsorgeuntersuchungen auf Frühzeichen einer Parodontitis, entzündetes oder leicht blutendes Zahnfleisch, Zahnlockerungen oder Zahnfleischtaschen. Hierfür gibt es eine Art Schnelluntersuchung, den parodontalen Screeningsindex (PSI). Auch Röntgenbilder geben Aufschluss. Näheres zur → Parodontalbehandlung :
Parodontalbehandlung
Erhärtet sich der Verdacht auf eine Erkrankung, besteht die Therapie zunächst in der Anleitung zur Verbesserung der häuslichen Zahnpflege und der Beseitigung von erreichbaren Zahnbelägen und Bakterien durch → professionelle Zahnreinigungen (PZR) als sogenannte Vorbehandlung. In der Regel verbessern sich dadurch die Befunde.
Sollten danach noch Zahnfleischtaschen gefunden werden, die durch die PZR aufgrund ihrer Tiefe nicht vollständig gesäubert werden konnten, erfolgt jetzt die eigentliche Planung einer Parodontalbehandlung. Gegebenenfalls wird auch die Zusammensetzung der unterschiedlich aggressiven Keime in der Mundhöhle mit einem Keimtest analysiert und diese durch Antibiotika bekämpft. Es folgt nun die Reinigung der bisher unzugänglichen Bereiche mithilfe von Ultraschall- und feinen Handinstrumenten, meist unter örtlicher Betäubung. Durch diese schonenden Instrumente ist die Behandlung heutzutage deutlich weniger invasiv und belastend für den Patienten als vor einigen Jahrzehnten.
Auch nach erfolgreicher Therapie besteht über lange Jahre ein hohes Risiko für das Wiederaufflammen der Erkrankung. Daher ist es äußerst wichtig, dass betroffene Patienten in regelmäßigen Intervallen von 3-6 Monaten eine unterstützende Parodontaltherapie (UPT) durchführen lassen. Ähnlich wie bei der Zahnreinigung werden hierbei die sich neu auf den Zahnoberflächen angehefteten Beläge und Bakterien entfernt und damit ein erneutes Voranschreiten der Erkrankung verhindert.
Kostenübernahme von Krankenkassen
Seit Juli 2021 werden die Kosten dieser Nachsorgebehandlung in den ersten zwei Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.
Gesundheits-Themen
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